Im Folgenden findet Ihr ein paar meiner Eindrücke der Ausstellung:
Ain't no Smoke (2014) von Reso |
Pelham Bay 2 (2011) von Reso |
Lost in New York (2013) von Reso |
Der Saarländer Reso zeigt seine Writings, anstatt mit Spraydose an der Wand, wie man es vom öffentlichen Raum Saarbrückens (und anderen "Weltmetropolen") gewohnt ist, hier mit Acryl auf Leinwand und treibt seinen Style in die Abstraktion.
Space Canyon Waterfall (2014) von Pro176 |
Der Franzose Pro176 ist mit dem Werk Space Canyon Waterfall in der Ausstellung vertreten. Beeinflusst von amerikanischen Comics zeigt er hier, mit Acryl auf Leinwand, einen geradezu expressionistischen und farbvollen Zusammenschnitt von ineinander gewundenen Ausschnitten verschiedener Marvel-Charakteren, was sich als Stilmittel durch sein gesamtes Werk zieht.
The Bow - Edition I (2014) von VISEone |
Graffiti-Writing in 3D - mit der Metallskulptur zeigt der Künstler VISEone einen in den Raum greifenden Ansatz der Urban Art. Der deutsche Künstler schreibt seinen Künstlernamen in Form von 10mm dicken Metallplatten (hier in Schwarz).
Revalgade (2013) von Hendrik Beikirch alias "ecb" |
Einen weitaus künstlerischen Ansatz, im Kunsthistorischen Sinn, bietet der Künstler Hendrick "ecb" Beikirch mit diesem Portrait eines alten Mannes, dessen Abbild sich ebenfals in überdimensionaler Größe auf einer Hauswand in Boras, Schweden, befindet. ecb verwendete Acrylfarbe, Tusche und Sprayfarbe für dieses realistische Werk. Den Bezug zum Graffiti stellt er mit den Drips (am unteren Bildrand) dar.
Julia Reinecke schreibt in ihrem Buch "Street-Art. Eine Subkultur zwischen Kunst und Kommerz", dass man Street-Art-Arbeiten zwar weder dem Dadaismus, der Land-Art oder der Kusnt im öffentlichen Raum zuschreiben kann, sich einige Künstler aber auf verschiedene Kunstbewegungen beziehen.
Julia Reinecke schreibt in ihrem Buch "Street-Art. Eine Subkultur zwischen Kunst und Kommerz", dass man Street-Art-Arbeiten zwar weder dem Dadaismus, der Land-Art oder der Kusnt im öffentlichen Raum zuschreiben kann, sich einige Künstler aber auf verschiedene Kunstbewegungen beziehen.
Untitled #11 (2013) von Jean Faucheur |
Auf den ersten Blick lässt das Werk Untitled #11 einen impressionistischen oder gar Pollock'schen Stil erkennen. Bei Betrachtung aus einer gewissen Entfernung kann man, wie manche Besucher (mich eingeschlossen), ein Gesicht in das Werk hinein interpretieren, oder wie Andere sogar ein Kreuz bzw. die Kreuzigung.
Nun gehen die gesellschaftlichen Meinungen bezüglich Graffiti oder Urban/Street Art im öffentlichen Raum weit auseinander. Für die Hausbesitzer, deren Außenwände "getaggt" wurden sind die Writer Vandalen, die das Stadtbild verderben. Für die Writer/Künstler ist ein "tag" in erster Linie eine Art Karrieresprung, wenn man so will, und ein "piece" ein Kunstwerk zur Verschönerung der Stadt oder zum Ausdruck der eigenen künstlerischen Fähigkeiten. Es geht jedoch nicht nur um schön oder hässlich, die alte Frage: "ist das Kunst, oder kann das weg?", sondern meist auch um den Ausdruck der eigenen Meinung, um Kritik am Staat, dem System etc. Viele kennen beispieslsweise den Künstler Banksy, der sich mit seinen Schablonengraffiti, auch Pochoir (franz. Schablonenbild) genannt, weltweit einen Namen gemacht hat.
Die Galerie Zimmerling und Jungfleisch macht es ganz offiziell in Saarbrücken. Sie zeigt Street Art-Künstler oder Writer, die ihre Ideen in verschiedenen Formen und mit Hilfe verschiedener Medien zum Ausdruck bringen.
Alles in Allem eine gelungene zeitgenössische Ausstellung in einem Stadtviertel, das uns Zuschauern und Einwohnern in Zukunft noch viel zeigen wird.